Hormonfreie Verhütung: Kupfer, Silber & Gold

Hormonfreie Verhütung: Kupferverhütungsmittel

Wenn du dich dafür entschieden hast, hormonfrei verhüten zu wollen, stoßt du oft auf viele Hürden. Zum einen finden sich nur wenige Ärzte, die kompetent zu diesem Thema beraten können. Zum anderen findet man auch so nur wenige Informationen und viele unterschiedliche Meinungen über die Sicherheit hormonfreier Verhütungsmittel. Kupferverhütungsmittel zählen zu den sichersten und unkompliziertesten hormonfreien Methoden, wenn du im Vorfeld ein paar Dinge beachtest.

Sicherheit & Wirksamkeit von Kupfer als Verhütungsmittel

Hormonfreie Verhütungsmittel aus Kupfer zählen zu den sichersten Verhütungsmittel. Einmal korrekt eingesetzt musst du dich kaum noch darum kümmern. Dies erhöht die allgemeine Sicherheit gegenüber mechanischen Verhütungsmittel und jenen, die regelmäßig eingenommen werden müssen. Denn du kannst hier keine Einnahme vergessen. Verhütungsmittel mit Kupfer wirken in der Gebärmutter und sind so nicht beeinflussbar durch den Magen-Darm-Trakt. Die Sicherheit ist also gleichzusetzen mit Hormonspiralen und -implantaten.

Aktuell befinden sich am Markt unterschiedliche Formen von Kupferverhütungsmittel, darunter auch Produkte die mit Silber und Gold kombiniert wurden. Die Wirkungsweise ist jedoch bei allen Varianten gleich und geht vom Kupfer aus. Dabei wirkt jedes Modell direkt nachdem es eingelegt wurde. Die Kupferionen, die stetig in geringer Dosis abgegeben werden, wirken sowohl auf die Gebärmutterschleimhaut als auch auf die Enzyme in den Spermien spermizid. Dies führt zu einer Störung der Spermien-Eizellen-Kommunikation und verhindert so eine Befruchtung. Außerdem lähmen die Kupferionen die Beweglichkeit der Spermien. Somit greift diese Methode nicht in den natürlichen Zyklus der Frau ein. Wenn du also deinen Zyklus weiterhin mit einer symptothermalen Methode wie NFP nach Sensiplan beobachten möchtest, ist dies ohne weiteres möglich.

Hartnäckige Mythen über die Verhütung mit Kupfer

Leider halten sich Mythen über die Schädlichkeit von Kupferverhütung, vor allem aus dem konservativen Lager der hormonfrei verhütenden Frauen sehr hartnäckig. Kupferverhütung gibt es jedoch bereits seit über 40 Jahren, dementsprechend wurde die Verträglichkeit über die Jahre stetig verbessert. Viele der Kritikpunkte sind also längst nicht mehr aktuell. So wird zum Beispiel behauptet, dass es sich bei der Verhütung durch Kupfer um eine abortative, also abtreibende Verhütungsmethode handelt, bei dem eine befruchtete Eizelle abgetrieben wird. Viele Kupferverhütungsmittel können tatsächlich so wirken, jedoch nur wenn sie als Notfallsverhütungsmittel eingesetzt wird. Dies ist bis fünf Tage nach einer Verhütungspanne oder ungeschütztem Sex möglich und sehr viel sicherer als die Pille danach.

Auch ist die täglich abgegeben Menge an Kupfer nicht schädlich. Diese ist um ein vielfaches geringer als die Kupfermenge, die wir über die Nahrung aufnehmen. Solltest du bedenken wegen einer Kupferunverträglichkeit haben, solltest du im Vorfeld einen Allergietest durchführen lassen. Viele geschulte Ärzte empfehlen dies generell für jede Frau vor der Einlage eines Kupferverhütungsmittels. Weiters ist die Gebärmutterschleimhaut viel unempfindlicher als man vielleicht denken möchte. Unterleibsinfektionen treten daher sehr selten auf, und falls doch dann direkt in den ersten Wochen nach dem Einsetzen eines Kupferverhütungsmittel. Werden diese zügig erkannt und medikamentös behandelt, muss die Kupferspirale nur bei wiederkehrenden Problemen entfernt werden. Eine Unfruchtbarkeit durch die Kupferspirale ist daher so gut wie auszuschließen.

Worauf du achten solltest & wem passt welches Modell

Vorweg, auch Mädchen und junge Frauen ohne Geburten können ein Kupferverhütungsmittel problemlos tragen.

Zwei grundlegende Dinge solltest du jedenfalls beachten, wenn du dich für ein Kupferverhütungsmittel entscheidest:

  • Dass du dich im Vorfeld selbst genau informierst.
  • Dass du einen Arzt oder Ärztin wählst, der oder die sehr geschult in Bezug auf das Einsetzen der Kupferverhütungsmittel ist und das für dich passende Modell auswählen kann.

Die Wahl des passenden Modells setzt sich aus einigen Faktoren zusammen, die ich dir nachfolgend kurz erklären möchte. Zum einen gibt es von allen Modellen verschiedene Größen. Deshalb muss im Vorfeld die Größe deiner Gebärmutter ermittelt werden, dies geschieht mittels Ultraschall. Ist die Spirale, Kette oder der Ball zu klein für dich, kann sie aus der Gebärmutter fallen. Ist die Spirale, Kette oder der Ball zu groß, reizt sie deine Gebärmutter und diese versucht, sie abzustoßen. So können auch Entzündungen entstehen. Junge Frauen sollten nicht zu den T-förmigen Spiralen greifen, da diese von Haus aus größer sind und eher für Frauen mit Geburten gedacht sind.

Möchtest du mit einer Kupferkette verhüten, spielt außerdem die Stärke deiner Gebärmutterwand eine Rolle, in diese wird die Kupferkette nämlich verankert. Dafür sollte die Gebärmutterwand mindestens 10mm dick sein. Auch dies kann vom Arzt oder der Ärztin per Ultraschall festgestellt werden.

Kupferspirale (Widerhaken), Kupferkette, Kupferspirale (T-Form)
Kupferspirale (oval mit Widerhaken), Kupferkette und Kupferspirale (T-Form) im Vergleich (Quelle: Von LeiaWonder – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, Wikimedia)

Die unterschiedlichen Formen

Wie bereits erwähnt gibt es unterschiedliche Modelle von Kupferverhütungsmitteln, grob unterteilt gibt es Kupferbälle, Kupferketten, T-förmige Kupferspiralen, Kupferspiralen sowie Silber- und Goldspiralen mit Kupfer als integriertes Verhütungsmittel. Nachfolgend findest du eine kurze Erklärung zu den einzelnen Modellen.

Kupferspirale und T-Spirale

Die klassisches Kupferspirale wird in ovaler Form mit Widerhaken an den seitlichen Armen produziert. Sie ist in unterschiedlichen Größen erhältlich und besteht immer aus Kunststoff, der mit Kupferdraht umwickelt wurde. Generell kann die Kupferspirale zwischen fünf und zehn Jahren getragen werden. Die T-Spirale ist in der Regel etwas größer als die ovale Kupferspirale und ist deshalb besser für Frauen geeignet, die bereits Kinder geboren haben und deren Gebärmutter somit größer und die Öffnung des Gebärmutterhalses weiter ist.

Kupferkette

Die Kupferkette zählt unter den Kupferverhütungsmitteln zu den sichersten Varianten. Da die Kupferkette in die Gebärmutterwand eingehängt wird, ist das Risiko, sie zu verlieren, deutlich geringer als bei den Spiral- und Ballmodellen. Die Kupferkette wird in zwei Längen angeboten und besteht aus einem chirurgischen Faden, auf den Kupferperlen aufgefädelt sind. Durch die geringere Menge an Kupfer verstärkt dieses Verhütungsmittel auch die Periode für gewöhnlich nicht. Da sie frei in der Gebärmutter hängt, treten außerdem auch keine Begleiterscheinungen auf, die normalerweise nach dem Einsatz einer Spirale auftreten. Sie ist speziell für junge Frauen und Mädchen sehr gut geeignet.

Kupferperlenball

Der Kupferperlenball wurde als Weiterentwicklung der Spirale produziert. Es handelt sich dabei um einen Draht, auf den Kupferperlen aufgefädelt sind. Der Ball besitzt eine Legierung, die dafür sorgt, dass er immer zu seiner Form zurückfindet. Eingesetzt wird er in einem kleinen Röhrchen, was im Gegensatz zum Einsetzen einer Spirale weniger Schmerzen verursachen soll. Er liegt wie die Kupferkette frei in der Gebärmutter und ist deshalb weniger anfällig für Reizungen dieser.

Silberspirale

Von der Silberspirale gibt es unterschiedliche Modelle, nämlich die T-Form und die ovale Form. Weiters gibt es unterschiedliche Verteilung der Kupfer-Silber-Kombination, so befindet sich auf dem Kunststoff entweder eine Silber-Kupfer-Legierung, oder unter dem Kupferdraht befindet sich ein Silberkern. Diese Spirale wird selten eingesetzt. Das Silber soll eine vorzeitige Korrosion verhindern, wodurch der Kupferdraht brüchig und somit die Wirkung vermindert werden kann.

Goldspirale

Die Goldspirale gibt es wie die Silberspirale in der T-Form und der ovalen Form. Entweder ist die Spirale mit einem Kupfer und Gold legierten Draht umwickelt, an Seitenarmen sind Goldringe befestigt oder die Spirale verfügt über kleine Gold Clips. Das Gold soll dafür sorgen, dass die ohnehin geringe Chance auf eine Entzündung noch weiter verringert wird.

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