Selenmangel vorbeugen

Selenmangel vorbeugen

Ein Selenmangel kann schwerwiegende Folgen haben, da viele Vorgänge im Körper von dem essentiellen Spurenelement abhängen. Aufgrund des niedrigen Selengehalts in den Böden vieler europäischer Regionen wird immer weniger Selen über die Nahrung aufgenommen. Umso wichtiger ist es, auf die regelmäßige Selenzufuhr zu achten um einen möglichen Mangel vorzubeugen.

Selen als essentielles Spurenelement

Ein großer Teil von Selen ist im menschlichen Körper in Muskeln aber auch in Nieren, Herz und Leber enthalten. Es wird über den Dünndarm aufgenommen und über den Urin ausgeschieden. Selen spielt bei der Bindung von freien Radikalen eine bedeutende Rolle, ähnlich wie Vitamin E. So ist es unter anderem auch für den Schutz von Zellmembranen wichtig. Für unsere Gesundheit und die Vorbeugung von unterschiedlichen Erkrankungen spielt Selen somit eine bedeutende Rolle. Die Menge zur optimalen Versorgung ist aktuell allerdings noch nicht bekannt.

Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt dennoch eine tägliche Aufnahme von 60 bis 70μg täglich. In Deutschland liegt die Versorgung der Bevölkerung aber laut mancher Wissenschaftler weit darunter, da die Böden sehr selenarm sind und so weniger Selen über Nahrungskette aufgenommen wird. Tierische Produkte enthalten oft mehr Selen, da dem Viehfutter Selen beigefügt wird. Trotzdem überwiegen die Vorteile einer vollwertigen, pflanzlichen Ernährung – vor allem da der Selenbedarf auch mit pflanzlichen Lebensmitteln leicht gedeckt werden kann. Eine einseitige Ernährung ist aber auf jeden Fall ein Fahrtschein in Richtung Selenmangel.

Ein Mangel an Selen kann aber auch durch Krankheiten wie Diabetes mellitus, Durchfall oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen entstehen. Besonders während der Schwangerschaft und der Stillzeit kann ein erhöhter Bedarf entstehen.

Folgen eines Selenmangels

Die Folgen eines Mangels an dem essentiellen Spurenelement Selen sind bisher noch nicht endgültig geklärt oder gar widersprüchlich. Grundsätzlich werden die Funktionen von selenabhängigen Enzymen beeinträchtigt. Bluthochdruck, Arteriosklerose und Fettstoffwechselstörungen könnten ihre Ursache in einem Selenmangel haben. Aber auch die Fruchtbarkeit könnte durch das Fehlen von Selen beeinträchtigt werden. Der Einfluss von Selen bzw. den davon abhängigen Enzymen auf die Entstehung von bösartigen Tumoren ist bisher noch nicht geklärt. Die Behauptung, Selen wirke gegen Krebs ist also auf Basis aktueller Studien ausschließlich reine Spekulation. Typisch sind jedoch Veränderungen der Haut, Nägel, Herzrhythmusstörungen oder auch Blutarmut.

Wenn du dir unsicher bist und einen Selenmangel vermutest, solltest du das unbedingt mit einem kompetenten Arzt abklären. Ein Mangel kann über einen Bluttest festgestellt werden, dabei sollte auch die Aktivität von Enzymen aus der Gruppe der Glutathionperoxidasen kontrolliert werden.

Selen in pflanzlichen Lebensmitteln

Der Mensch nimmt Selen über Pflanzen auf, die es wiederum in anorganischer Form aus dem Boden aufnehmen. Egal ob du dich also von tierischen oder pflanzlichen Lebensmitteln ernährst, das Selen entspringt ursprünglich immer den Pflanzen. Wie viel Selen eine Pflanze aufnehmen kann hängt jedoch nicht nur vom Selengehalt des Bodens sondern auch von der Behandlung des Bodens mit Düngemittel und dergleichen ab. Aluminium und Schwefel beeinträchtigen beispielsweise die Pflanzen bei der Aufnahme von Selen. In Finnland wurde in den 80er Jahren damit begonnen, Düngemittel mit Selen anzureichen, da dort das Vorkommen von Selen in den Böden sehr niedrig ist.

Eine zuverlässige Quelle von gut verfügbaren Selen sind Getreide (die auf selenreichen Böden wachsen). Eine große Menge an Selen findet sich auch in Paranüssen, da in den Regionen aus denen diese Nuss stammt sehr reich an Selen sind. In Europa sollten Veganer darauf achten, genügend Selen aufzunehmen. Rund 8 bis 10 Paranüsse pro Woche (etwa 30 bis 40g) decken beispielsweise den von der DGE empfohlenen Bedarf. Wer auf Paranüsse verzichten möchte – beispielsweise aus ökologischen Gründen – sollte gegebenenfalls auf ein qualitativ hochwertiges Supplement zurückgreifen und regelmäßig den Selen-Status vom Arzt überprüfen lassen.

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